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An einem späten Nachmittag erreichte die Gruppe endlich den Bahnhof, der zu dieser Zeit schon reichlich überfüllt war. Alle waren müde und erschöpft von diesem anstrengenden Tag. Hoffentlich würde es noch genügend freie Sitzplätze im Zug geben. Ich drängte mich durch das Gewühl, um einen Blick auf die Anzeigetafel zu werfen. Unser Zug sollte in wenigen Minuten von Gleis 8 abfahren. Schnell eilten alle zu Gleis 8, denn der Zug wartete bereits. Judith rief der Gruppe etwas hinter, aber wie üblich achtete niemand auf Judiths unnütze Vorschläge.

Die Reisegruppe bestand aus sieben Personen von den verschiedensten Schichten. Die Jüngeren waren noch keine zwanzig Jahre alt und Judith, die älteste der Gruppe, war schon Anfang vierzig. Hin und wieder trafen sich diese Menschen, die unterschiedlicher nicht sein konnten, um gemeinsam etwas zu unternehmen. Heute hatte ein schöner Tagesausflug auf dem Programm gestanden. Doch nach diesem Tag in der Großstadt waren alle froh, dass der Ausflug sich dem Ende neigte und jeder bald wieder seinen eigenen Weg gehen würde.

Der Zug pfiff und die Türen schlossen sich. Langsam kam er ins Rollen und verließ im Schneckentempo den überfüllten Bahnhof. Genau da bemerkte ich sie zum ersten Mal! Eine Frau, die sich aus der Menge löste und neben den Gleisen herlief, um unserem Zug noch zu erwischen. Obwohl sie so unscheinbar aussah, war ihr Blick von fester Entschlossenheit geprägt.

Ich saß ganz hinten im Zug und konnte die Frau besonders deutlich erkennen. Ihr blondes Haar fiel locker auf ihre Schultern und umrahmte ihr schmales Gesicht. Sie sah traurig aus, als wäre sie erst vor Kurzem zutiefst enttäuscht worden. Die Frau trug schwarze Turnschuhe, eine dunkle Jeans und einen dunkelbraunen Ledermantel, der sich um ihren Körper schmiegte. Im Ganzen war es eine sehr attraktive Frau, auch wenn sie etwas an sich hatte, was mir wirklich Angst einjagte.

Der Zugfahrer hatte die Frau auch gesehen und stoppte den Zug wieder. Die Frau näherte sich, doch als sie nur noch wenige Meter entfernt war, holte sie einen kleinen Gegenstand aus ihrer Tasche. Es sah aus wie ein Lutscher. Plötzlich entzündete die Frau diesen Gegenstand und warf ihn auf den gegenüberliegenden Bahnsteig. Angsterfüllt beobachtete ich die Szene aus nächster Nähe. Bevor der brennende Gegenstand auf dem Boden aufschlug, hatte ich meinen Blick losgerissen und war aufgesprungen. Gehetzt rannte ich den Mittelgang hinunter Richtung Fahrerkabine. Manche Fahrgäste warfen mir einen seltsamen Blick zu. Noch ahnten sie nichts von der wahnsinnigen Frau, die hinter dem Zug stand. Ich riss die Tür zur Fahrerkabine auf und schrie den beiden Zugführern zu, sie sollen losfahren, denn die Frau habe eine Bombe.

Mit tadelndem Blick wurde ich wieder zurück zu meinem Platz geschickt. Bisher war die gefürchtete Explosion ausgeblieben. Hatte ich mich etwa geirrt? Schnell eilte ich zurück zu meinem Sitzplatz, um die Situation weiter beobachten zu können. Zurück an meinem Platz konnte ich sehen, wie die Frau eine Waffe aus ihrer Tasche zog und sich dem Zug näherte.
Paddy, der draufgängerischste Junge der Reisegruppe, saß neben mir und hatte die Frau auch aufmerksam beobachtet. Er zögerte nicht lange und zog ebenfalls eine Pistole aus seiner Jackentasche. Nun wurden meine Augen noch größer, denn ich hatte nicht damit gerechnet, dass Paddy eine Waffe bei sich trug, geschweige denn, diese leichtfertig benutzen könnte.

So langsam breitete sich eine Unruhe im hinteren Teil des Zuges aus. Einige Fahrgäste hatten die wahnsinnige Frau ebenfalls bemerkt, andere reagierten nervös bei dem Anblick von Paddys Waffe. Alle hatten sie Angst und großen Respekt. Diejenigen, die die attraktive Frau ebenfalls entdeckt hatten, starrten wie gelähmt aus dem Fenster. Sie konnten den Blick nicht abwenden, denn alle wollten wissen, was sie als Nächstes tun würde.

Paddy zielte auf sie und feuerte seine Waffe ab. Der Schuss krachte durch die Fensterscheibe. Ich sah, wie die Kugel in die Brust der blonden Frau einschlug, und warf mich entsetzt zu Boden. Wie konnte Paddy so skrupellos sein und ohne zu zögern auf eine fremde Frau schießen? Vermutlich war die Angst mit ihm durchgegangen und hatte ihm ungeahnte Kräfte verliehen. Das sollte es schon öfter gegeben haben! Menschen, die direkt mit ihren Ängsten konfrontiert wurden, waren durch einen erhöhten Adrenalinausstoß zu unglaublichen Sachen fähig.

Ich hörte ein zweites Metall auf Glas treffen und duckte mich noch tiefer unter meinen Sitz. Mit einem dumpfen Schlag landete Paddys Körper neben mir. Es dauerte einige Sekunden, bis ich realisierte, dass er nicht mehr lebte. Er hatte einen roten Punkt auf seiner Stirn. Es war ein tiefes Einschussloch, das direkt zwischen seinen Augen prangte! Ich schrie auf und sprang zur Seite. Dabei schaute ich aus dem kaputten Fenster und konnte sehen, wie sich ein hämisches Grinsen auf das Gesicht der verrückten Frau im dunkelbraunen Mantel legte. Zufrieden schaute sie zu unserem Zug herüber. Die Kugel in ihrer Brust schien ihr nicht das Geringste ausgemacht zu haben.

Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich Judith vor mir auf. Sie spannte ihre Schultern an und streckte ihren Rücken durch. Ich konnte förmlich sehen, wie sie noch mit sich rang, aber dann durch eine innere Kraft beflügelt, über sich hinauswuchs. Judith bückte sich nach Paddys Waffe, die auf den Boden gefallen war und feuerte, ohne noch länger zu überlegen, mehrere Schüsse auf die Frau ab. Die Schüsse waren nicht so präzise, wie der eine Schuss von Paddy, doch auch sie trafen zweimal den Körper dieser Frau. Wie durch ein Wunder schienen ihr aber auch diese Treffer nichts anhaben zu können. Ohne mit der Wimper zu zucken, tötete sie unsere heldenhafte Judith mit einem gezielten Schuss.

So langsam erwachte Panik im Zug und einige Fahrgäste drängten nach vorne und wichen von den Fenstern zurück. Auch die Zugführer hatten inzwischen den Ernst der Lage erkannt und ließen die Motoren wieder anspringen. Doch bevor der Zug ins Rollen kam, war die blonde Frau bereits durch die zerstörte Scheibe ins Innere des Waggons geklettert. Chrissy, eine junge Frau aus der Gruppe, versuchte sie dabei zu hindern. Doch auch dieser Versuch war leider vergebens. Ein weiterer Schuss ertönte und ich konnte nur gebannt zusehen, wie eine Kugel den Körper meiner Freundin durchdrang und sie reglos zu Boden sank. Die Blutlache, die sich unter ihrem Körper bildete, zeugte eines perfekten Treffers und raschen Todes.

Ich sprang auf und rannte zu Chrissy. Ungläubig packte ich sie und hielt den toten Körper meiner Freundin im Arm, während die Frau sich schweigend einen Weg nach vorne bahnte.Nachdem sich auch die letzten panischen Schreie der Fahrgäste gelegt hatten, war für einen kurzen Moment Ruhe im Zug eingetreten. Viele verharrten ängstlich auf ihren Sitzen und versuchten kein Aufsehen zu erregen. Sie kauerten sich tief in ihren Sitz und hofften, die wahnsinnige Frau würde vorübergehen, ohne sie zu bemerken.

Niemand wusste, worauf es die Frau abgesehen hatte. War sie eine abgerichtete Attentäterin oder nur eine spontane Amokläuferin? Bisher hatte sie noch kein Wort von sich gegeben. Sie wirkte gefühllos und kalt. Ihre Mimik sprach von tiefer Entschlossenheit und in ihren Augen blitzte pure Mordlust auf. Aus dem hinteren Bereich des Zuges krachte erneut ein Schuss. Ich zuckte erschrocken zusammen. Ein weiterer Fahrgast hatte sich Paddys Waffe angeeignet und versuchte die brenzlige Situation zu entschärfen. Überraschenderweise traf er die Frau sogar. Die Kugel bohrte sich durch ihren dunkelbraunen Mantel, direkt in ihren Rücken. Für eine Sekunde blieb sie stehen, drehte sich langsam um und feuerte mehrere Kugeln in die Richtung ab, aus die der Schoss gekommen war.

Ich duckte mich tiefer und erst jetzt merkte ich, dass ich noch immer den Leichnam meiner Freundin im Arm hielt. Leider war auch dieses Heldenspiel des unbekannten Mannes nicht von langer Dauer. Stark blutend fiel er zu Boden und hauchte seinen letzten Atem aus. Mit einem Röcheln war ein weiterer Mensch vor meinen Augen gestorben. Ich konnte das alles gar nicht glauben.

Wie konnte ein Mensch nur so grausam sein? Wie konnte eine Frau in wenigen Minuten so viele Menschenleben wahllos auslöschen? Sagte man nicht immer über Frauen, sie seien aufopfernd und überemotional? Was war nur geschehen, dass diese Frau ihren Skrupel verloren hatte? Was hatte man ihr angetan, dass sie andere Menschen aus reiner Genugtuung töten musste? Wieso schien sie keine Schmerzen zu empfinden und immun gegen jegliche Treffer zu sein?

Ich hörte ein Stöhnen und schaute mich um. Weitere Fahrgäste lagen verletzt am Boden. Die Kugeln des letzten Schusswechsels hatten sie unbeabsichtigt getroffen. Einige blickten starr und mit schmerzverzerrten Gesichtern zu mir. Sie rangen noch mit dem Tod und brauchten dringend ärztliche Versorgung.

So konnte es doch nicht weitergehen! Irgendjemand musste diese Frau stoppen, bevor sie noch weitere Fahrgäste töten würde. Wo blieb denn die Polizei? Hatte man sie noch nicht verständigt? Wieso ließ man uns mit dieser irren Frau ganz allein?

Die Wahnsinnige drehte sich wieder um und schritt unbeirrt den Weg Richtung Fahrerkabine fort, den ich nur kurze Zeit zuvor selbst zurückgelegt hatte. Zur gleichen Zeit entriegelten drei Fahrgäste die hintere Tür und schlüpften hinaus. Sie sprangen aus dem rollenden Zug und rannten um ihr Leben. Ich drückte ihnen die Daumen, dass die schießwütige Frau diese Flucht nicht bemerkt hatte. Niemand konnte diesen Menschen ihr feiges Verhalten verdenken. Sicher wären alle diesem Beispiel gefolgt, doch vielen fehlte dazu der Mut. Ängstlich, fast ehrfürchtig, verharrten die Fahrgäste auf ihren Plätzen. Ich hoffte, die drei würden die Polizei benachrichtigen und uns auf diesem Wege retten. Bisher hatte es niemandem geholfen, dass sich der eine oder andere Fahrgast als ‚Superman’ versucht hatte. Mehr als seinen eigenen Märtyrer-Tod hatten diese Menschen leider nicht finden können.

Mittlerweile hatte die blonde Frau die Fahrerkabine erreicht. Sie öffnete die Tür, und ehe die beiden Zugführer reagieren konnten, streckte sie die beiden gezielt nieder. Man konnte dabei keinerlei Regung in ihrem Gesicht feststellen. Niemand wusste, ob einer dieser beiden Männer das eigentliche Opfer ihrer Mordserie gewesen war. Doch jeder hoffte, dass diese Todesfahrt bald enden und die Frau sich selbst eine Kugel in den Kopf jagen würde, um diesen Horror zu stoppen.

Endete es so nicht immer im Fernsehen und in den Medien? Wenn sich der Schleier des Wahnsinns langsam gelichtet hatte und dem Killer klar geworden war, was er angerichtet hatte, richtete er die Waffe letztendlich gegen sich selbst, aus Reue oder einfach nur um der Justiz zu entkommen. Doch leider war dies hier kein Film oder ein Bericht aus den Medien. Es war die nackte Realität, die bei allen ein blankes Entsetzen hervorrief.

Die blonde Frau schritt zurück in den mittleren Teil des Zuges. Um sie herum war es mucksmäuschenstill, als plötzlich ein Wimmern neben ihr ertönte. Schnell drehte sich die Frau zu dem unerwarteten Geräusch um und richtete die Waffe auf eine ängstliche Passagierin, die versuchte, sich so klein wie möglich zu machen. Die arme Frau presste sich die Hand auf den Mund, um nicht noch weitere Geräusche von sich zu geben. Erste Tränen liefen ihr die Wange hinunter. Mit aller Kraft versuchte sie, ihr Schluchzen zu unterdrücken. Die Reisende erlitt Todesängste, als die verrückte Frau die Waffe direkt auf ihren Kopf richtete und ohne Zögern abdrückte. Das Blut spritzte in einer schwachen Fontäne an die Fensterscheibe. Noch immer war keine Gefühlsregung im Verhalten der Verrückten zu bemerken. Selbst als die tote Frau mit einem Ruck zurück in den Sitz gerissen wurde und leblos gegen die Scheibe sank, blieb die Irre ausdruckslos. Es war nur ein weiterer Strich auf ihrer Todesliste gewesen.

Dieser letzte Mord erschütterte die restlichen Fahrgäste noch mehr. Bisher hatte die blonde Frau nur Menschen erschossen, die auf irgendeine Weise versucht hatten, sich ihr in den Weg zu stellen.
Auch der Mord an den beiden Zugführern, der noch immer wie das eigentliche Ziel dieser Bluttat aussah, konnte nicht mit dem Tod einer unschuldigen, hilflosen Frau verglichen werden. Einer Frau, die von Angst erfüllt um ihr Leben gebettelt hatte, ohne Widerstand zu leisten. Hiermit waren alle Fahrgäste zu potenziellen Opfern der Amokläuferin geworden!

Als dieser Fakt auch den letzten Passagieren bewusst worden war, brach schiere Panik im Zug aus. Viele drängten sich nach vorne, Richtung Fahrerkabine und versuchten sich irgendwo zu verstecken.
Die Wahnsinnige folgte den flüchtenden Fahrgästen nach vorne und feuerte wahllos in die Menge, wobei sie auch einige Menschen traf, die verletzt zu Boden gingen. Ich war immer noch im hinteren Bereich des Zuges und konnte nicht erkennen, ob sich die Passagiere nur aus Angst zu Boden geworfen hatten oder ob sie wirklich getroffen waren. Selbst der verrückten Frau schien es keinen Unterschied zu machen.

In diesem Moment sah ich etwas anderes. Eine kleine Axt hing für Notfälle rechts neben Fenster. Um Missbrauch vorzubeugen, befand sich die Axt in einem kleinen Sicherheitskasten. Ich ballte meine Hand zu einer Faust und schlug das dünne Glas ein. Das leise Klirren schien durch den ganzen Zug zu hallen. Schnell riss ich die Axt aus der Halterung und duckte mich wieder hinter den Sitz. Hoffentlich hatte die Wahnsinnige es nicht mitbekommen.

Meine Hand schmerzte sehr, vielleicht hätte ich doch lieber den Ellenbogen benutzen sollen? Kleine Glassplitter ragten aus meinen Fingerknöcheln. Das Adrenalin in meinem Körper stieg an und nahm meine Sinne ein. Die Schmerzen ließen nach und ich verstand, was die anderen Fahrgäste hatte plötzlich wachsen lassen, um ungeahnte Kräfte und Mut zu entfachen.

Vorsichtig lugte ich hinter meinem Sitz hervor und sah, wie die Irre sich langsam einen Weg durch den Mittelgang bahnte. Sie hatte meine Aktion mitbekommen und wollte mich als Nächstes ausschalten. Plötzlich fiel mir die Waffe von Paddy wieder ein. Wo war sie nur hingekommen? Sie musste doch hier irgendwo noch herumliegen. Ich schaute unter den Sitzen nach und hatte großes Glück. Sie lag in meiner direkten Reichweite!

Jetzt konnte ich nur noch das Beste hoffen und betete für einen guten Ausgang dieser Geschichte.
Ein weiterer Blick in den Gang verriet mir, dass die Frau bereits ziemlich nahe gekommen war. Ihr Schritt zeugte von absoluter Entschlossenheit. Ich sollte ihr nächstes Opfer werden! Doch ich hatte auch noch etwas anderes gesehen. Markus, ein drahtiger Junge und bester Freund von Paddy, schlich lautlos hinter ihr her. Die blonde Frau war so sehr mit mir beschäftigt, dass sie Markus bisher nicht bemerkt hatte.

Die beiden waren noch ungefähr zwei Sitzreihen von mir entfernt, als ich handelte. Ich hoffte, lange genug gewartet zu haben. Das Timing musste einfach stimmen! Dann geschah alles auf einmal. Ich warf mich flach auf den Boden, griff nach Paddys Waffe und schob diese mit Schwung unter den Sitzreihen hindurch zu Markus. Dieser reagierte sofort. Er hob die Waffe auf und schoss der Irren in den Hinterkopf.

Die Frau verharrte eine Sekunde. Doch bevor Markus noch ein weiteres Mal abdrücken konnte, hatte die Frau sich bereits zu ihm umgedreht. Ihr Gesicht war erfüllt von Schmerzen, dennoch hob sie ihre Waffe und zielte auf Markus. Genau in diesem Moment holte ich aus und schlug ihr die Axt mit voller Wucht in den Rücken. Die Klinge war schärfer als gedacht. Wie Butter durchdrang sie den ledernen Mantel und bohrte sich der Frau in den Rücken. Markus sprang zur Seite, der Schuss krachte, und verfehlte ihn nur um Haaresbreite.

Die blonde Frau ging zu Boden. Bevor sie sich noch ein weiteres Mal rühren konnte, zog ich die Axt wieder aus ihrem Rücken. Es erforderte meine ganze Kraft, sowohl körperlich wie auch geistig. Doch hatte ich gerade den Höhepunkt meines Adrenalinrausches erreicht. Ich hob die Axt über meinen Kopf und schlug damit erneut auf die Frau ein. Der nächste Hieb landete genau in ihrem Nacken und trennte den Kopf von ihrem Körper ab. Dabei spritzte das Blut in alle Richtungen.

Bevor ich noch ein weiteres Mal auf sie einschlagen konnte, nahm Markus mir die Axt aus der Hand. Auch wenn diese verrückte Frau so viele Schüsse und Treffer hatte einstecken können, der Enthauptung konnte sie letztendlich nicht standhalten. Es war vorbei und wir hatten überlebt!

Kurz nach dem Tod der Attentäterin traf auch endlich die Polizei ein und sperrte das Gelände ab. Die Überlebenden wurden aus dem Zug geleitet. Unter Schock realisierten alle, dass diese schreckliche Situation endlich ausgestanden war. Einige weinten, einige schrien und andere schwiegen einfach nur.

Doch hatten sie alle eines gemeinsam. Niemand würde jemals diese Fahrt mit dem Todeszug vergessen. Niemand würde die aufopfernden Menschen vergessen, die alles auf sich genommen hatten, um ihren Mitmenschen zu helfen und als Dank nur den eigenen Tod gefunden hatten.

Jeder würde seinen Weg weitergehen und versuchen sein Leben weiterzuleben, so gut, wie es nach diesem Tag noch möglich sein sollte. Denn alle waren für immer von diesem Wahnsinn geprägt!

© 2010 by Merci

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