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Vor drei Tage bin ich gestorben. Woran?

Ich habe mich totgelacht. Es mag zwar witzig klingen, aber ich fand es nicht lustig. Es war grauenvoll! Ich weiß gar nicht mehr, wie es dazu kam. Warum ich anfangen musste zu lachen, aber so wichtig ist das nun auch nicht, nicht mehr. Ich konnte eben leider nicht mehr aufhören. So was ist echt schlimm! Dabei fing alles so harmlos an …

Es war ein ganz normales Lachen, wie sonst auch, zumindest am Anfang. Ich schüttelte mich vor Lachen, rollte mich schon fast auf dem Boden. Meine Freundinnen fanden dies natürlich total ulkig und lachten auch. Doch schon bald sollte ihnen das Lachen vergehen!

Nach langer Zeit heftigen Lachens fingen die Schmerzen an. Erst nur im Bauch, in den Muskeln; das hielt ich auch noch für normal. Doch dann spürte ich, dass sich etwas in meinem Inneren zu dehnen begann. Gleichzeitig merkte ich, dass etwas nicht stimmte. Diese höllischen Schmerzen! Dann begann ich gleichzeitig mit dem Lachen nach Luft zu schnappen.

Mein Lachen dröhnte mir in den Ohren, erfüllte alle Geräusche im Raum. Die anderen bemerkten nicht, dass ich keine Luft mehr bekam. Das Gestöhne ging in meinem lauten Lachen unter, die anderen lachten immer noch und hatten mir zum Teil den Rücken zugedreht. Fanden es wohl zu albern, dass ich mich noch immer über den Boden rollte; mein Getue, das Strampeln und Zappeln. Wobei es diesmal aus einem anderen Grund geschah, den keiner wirklich bemerkte.

Schreien konnte ich nicht, ich brachte nichts anderes als ein Lachen über die Lippen. Ich versuchte immer mehr Luft in meine Lungen zu pressen, lauthals nach Luft zu schnappen, aber das Lachen störte dabei. Ich versuchte aufzuhören, doch es ging einfach nicht. Ich konnte mich nicht mehr kontrollieren; fühlte mich leicht wie die Luft. Einfach wegtreiben. Schweiß rann über meinen Körper, als ich anfing zu zittern. In kalten Schaudern lief mir heißer Schweiß über den Rücken.

Luft! Ich brauchte Luft! Mein Gesicht war kochend heiß. Wieso bemerkten die anderen nichts davon? Die müssten doch auch gemerkt haben, dass etwas nicht mit mir stimmte. Ein leises Stöhnen kam aus meinem Mund. Doch ich spürte es eher, als dass ich es hören konnte. Mein Lachen war noch immer die Geräuschquelle Nummer eins im Raum.

Niemand vermag es vernommen zu haben. Ich krümmte mich vor Schmerzen zusammen, rollte mich von einer Seite zur anderen und versuchte die Aufmerksamkeit auf mich zu erregen. Doch sie dachten wohl, ich würde nur Spaß machen; mich vor lachen rollen und so. Mal wieder richtig übertreiben, wie ich es sonst immer tat. Nicht so intensiv, aber sie hatten ja keine Ahnung. Ich kämpfte um mein Leben! Direkt vor ihren Augen wand ich mich im Todeskampf und sie taten nichts. Saßen einfach nur da, schauten woanders hin, lästerten über mein Verhalten und lachten nur blöd. In diesem Moment fing ich an, sie zu hassen! Dafür, dass sie sich nichts dabei dachten.

Warum sind sie alle so sorglos? Langsam verschwamm alles vor meinen Augen. Ich konnte nur noch Umrisse wahrnehmen. Wieder kam ein Gefühl von Leichtigkeit über mich: Freiheit. Ich spürte, der Kampf würde bald vorbei sein. Erlösung. Ich hörte meinen Herzschlag dumpf in meinen Ohren klingen. Sonst hörte ich nichts mehr. So spürte ich zwar noch, dass ich lachte, aber meine Wahrnehmung erfasste es nicht mehr. Erfasste nichts mehr von dem Raum, in dem ich auf dem Boden lag. Es war, als wären alle raus gegangen und hätten das Licht ausgeschaltet.

Ich hoffte, es war nur in meiner Einbildung so finster und einsam. Wenn sie nun wirklich gegangen waren? Zu schrecklich diese Vorstellung! Mein Herz schlug nur noch mühsam und immer schwerer. Dann eine Welle Sauerstoff. Keine Ahnung, woher sie kam, aber es war, als hätte ich einmal Luft holen können. Sofort reagierte mein Herz darauf. Es sprang nun so heftig schnell, als würde es mir aus dem Hals springen wollen. Doch der Lufthauch war schnell wieder vorbei und meine Lungen wieder leer. Mein Herzschlag ließ wieder nach und wurde immer langsamer, meine Bewegungen immer müder. Trotzdem hatte ich noch das Gefühl, lauthals zu lachen. Ob es wirklich so war, werde ich wohl nie erfahren. Denn mein Herz setzte ganz aus.

Aus einer inneren Intuition heraus wusste ich, dass es wohl nicht noch mal anspringen würde. Das Gefühl der Leichtigkeit breitete sich nun über meinen ganzen Körper aus; von der Kopfhaut bis zu den Zehen. Meine Arme, meine Finger, mein Oberkörper, mein Unterkörper, Beine, Füße, Zehen, alles wurde total leicht. Ich spürte, wie ich meinem Körper entschlüpfte, sah ihn unter mir liegen. Ich schwebte über mir, sah nur meinen Körper und rundherum weißes Licht. Der ganze Raum schien von weißem Licht ausgefüllt zu sein. Leuchtendes, energievol-les, starkes weißes Licht. Es war herrlich, ein Gefühl von Glückseligkeit überkam mich. Frieden.

Das einzig Traurige war der Anblick meines Körpers. Es gab mir die Gewissheit, dass ich tot war. Ich sah meine Augen weit geöffnet, Panik in meinem Gesicht. Nur noch das weiße war darin zu sehen. Mein Mund noch leicht geöffnet vom Lachen. Und dann sah ich noch Blau. Einen leisen Schimmer blau um meine Lippen, Nase und Mund. Voller Entsetzen wand ich mich ab, sah nicht weiter zurück. Sah voraus zum Licht.

Dann machte ich den entscheidenden Schritt und löste mich von allen. Seilte alle von mir ab und fühlte mich glücklich und frei.

- will be continued -

© 2000 by Merci

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