Horror-Movies Bloody Seasons Creepy Tales Something in Between Lost in Space

 

 
         

 

 

 

Meine Hilferufe wurden nicht gehört. Sie wurden einfach überhört. Dabei habe ich es wirklich versucht. Und nicht nur einmal! Ich bin über meinen eigenen Schatten gesprungen und habe mich geöffnet. Meinen besten Freunden habe ich von meinen Schwierigkeiten berichtet.

Doch sie haben mich nicht ernst genommen. Niemand hat mich jemals ernst genommen. Ich war immer nur eine Lachnummer, jemand der anders ist und komisch tickt. Schaut euch nur ihreTexte an und ihr wisst alles.

Doch hat jemand meine Texte verstanden oder zu verstehen versucht? Hat sich überhaupt jemand die Zeit genommen sie zu lesen, sie zu hinterfragen? Damals entstanden meine Texte aus einer Phrase, einem Satz. Einem Wort, das mir in den Sinn kam und mich nicht mehr losgelassen hat. Eine Textzeile, die sich immer wieder in meine Gedanken schob. Und sie endeten alle gleich, endeten mit dem Tod. Doch so ganz war das damals nie meine Absicht gewesen.

Die Geschichten entwickelten sich erst beim Schreiben. Ganz rein und aus der Feder heraus. Manchmal stammten die Ideen auch aus Träumen, die mich beeindruckten oder
von Ereignisse positiver oder negativer Natur. Es passiert tagtäglich in der Welt so viel gutes, aber noch viel mehr schlechtes.

Irgendwann fing ich an über mein eigenes Leben zu schreiben. Wieso, weshalb, warum? Keine Ahnung, es fühlte sich gut an. Lass raus, was Dir im Herzen liegt. Lass alles raus. Letztendlich hatte ich auch keine Angst mehr diese Texte zu veröffentlichen. Es interessierte sich sowieso niemand dafür. Und wer könnte nach meinen früheren, ersten Texten die Fiktion von der Realität unterscheiden?

Ich werde in allen Phasen meines Seins ignoriert, so als existierte ich gar nicht. Ist es so schwer mich zu mögen? Mich als Mensch mit echten Gefühlen zu sehen? Ein Mensch, der genauso Liebe und Wertschätzung verdient hat. Auch ich kann andere Sachen empfinden als Hass und Wut. Und ich möchte nicht immer nur Einsamkeit und Trauer empfinden. Ich war immer nett und höflich, verständnisvoll und zuvorkommend. Doch das war wohl nicht genug! Was hat es mir letztendlich gebracht? Nichts! Tag für Tag, Jahr um Jahr wurde ich mehr ausgeschlossen und immer wieder aufs Neue enttäuscht. Ein jeder dieser Momente brachte tiefen Schmerz mit sich. Ein Schmerz, der meine Brust zu zerreißen drohte.

Doch all diese Schmerzen brachten mich nicht um, sie ummauerten mein Herz. Nahmen ihm die Fähigkeit noch weiteren Schmerz zu verspüren. Doch leider lassen sie auch keine Liebe mehr an mein Herz heran oder hinaus. So schlägt nun ein kaltes, liebloses Herz in meiner Brust. Wenn es denn überhaupt noch schlägt? Kann ein Herz ohne Liebe überhaupt leben? Und so ist es nur noch eine Frage der Zeit bis sich auch die letzten Menschen von mir abwenden. Denn wie kann man erwarten, dass andere einen lieben, wenn man es nicht mal selbst kann.

© 2018 by Merci

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